#31 Schwästerlestern: LinkedIn auf LSB und Kölsch für Anfänger
Shownotes
FOLGE #31: LinkedIn auf LSB und Kölsch für Anfänger
In SCHWÄSTERLESTERN tauchen Stephanie Verch und Viviane Wilde-Skibicki immer wieder kopfüber in das schillernde Meer der Nebensächlichkeiten, die das Internet präsentiert. Mit einem kritischen Augenzwinkern und ganz viel Selbstironie beleuchten sie die neuesten Schnitzern der Internetprominenz, die unergründlichen Tiefen des Marketings oder die schier unendliche Kreativität des Netzes in Sachen Nonsens. Gründlich recherchiert wird natürlich nicht, Lästereien bestechen schließlich durch flüchtiges Halbwissen und schillernde Oberflächlichkeiten.
Diesmal im Mittelpunkt der Schminktischweisheiten: Die 5. Jahreszeit als Business-Event, 20 Jahre Facebook, die Causa Lara Sophie Bothur und das 20.000 € Geständnis der Influencerin Carmushka.
Packt den Eierlikör aus und lehnt euch zurück, denn diese Folge ist wie eine Fahrt mit der Achterbahn – nur ohne Achterbahn.
Viel Spaß beim Reinhören (und Mitlästern)!😁
QUELLEN
https://www.golem.de/news/20-jahre-facebook-danke-facebook-2402-181803.amp.html
https://t3n.de/news/lara-sophie-bothur-corporate-influencerin-eichweite-zweifelhaft-1603515/
Transkript anzeigen
1.288
vivi
Sehr geehrte Damen und Herren, ich weiß, es ist total krass, aber wir nehmen wieder Schwesterlästern auf. Herzlich willkommen zu Schwesterlästern, dem Podcast von Stefanie Ferch und Viviane Wilde. Skibitzki heißt sie mittlerweile.
19.43
vivi
Und ja, das ist der Podcast, wo so viel gelästert wird, auch so wie es der Titel sagt. Vielleicht, Steffi, was meinst du? Vielleicht kommen jetzt neue Leute hinzu, brauchen wir eine kleine Gebrauchsanweisung, so eine Packungsbeilage?
33.49
stephaniekraus
Hau mal raus. Ich glaube, es macht Sinn.
35.469
vivi
Dieser Podcast dient der Lästerei. Lästern ist, sagen wir mal, keine Tätigkeit oder keine kognitive Tätigkeit, die wahnsinnig viel, naja, intellektuellen Background bedarf. Nun, wir sind weder gut informiert zu den Themen,
53.002
vivi
noch besonders neutral. Ja, also es ist jetzt nichts, also Leicester wird nicht olympisch. Es ist einfach keine Leistung, aber für uns ist es einfach unfassbar angenehm, das zu tun. Ich habe gelernt, das nennt man, einfach mal Comic Relief nennt man das, habe ich gelernt. Nur ganz wichtig dabei, wenn wir das tun, wir meinen das ja nie böse.
64.753
stephaniekraus
Das einfach mal abzuladen. Ja, genau, richtig. Nee.
76.135
vivi
Wir sind vielleicht manchmal ein bisschen ätzend, wir loben aber auch viel, muss man auch sagen. Wenn wir Sachen gut finden, dann halten wir nicht zurück mit der Begeisterung. Aber genauso sagen wir das auch, wenn wir Sachen ein wenig eigentümlich finden. Thematisch bewegen wir uns in dem ganzen Feld. Marketing, Social Media, Internets im Großen und Ganzen. Es wird hier wahrscheinlich kein Ratgeber für Mütter geben. Es ist auch kein True Crime Podcast.
102.961
stephaniekraus
Ne. Ne. Auch wenn das, was wir sagen, nicht despektierlich gemeint ist, sind wir kein True Crime Podcast. Wie mein ehemaliger Chef es so schön formulierte. Ja, Cheffi, du bist eine Person bei einem EKG, hättest du schon diverse Ausschläge. Ich glaube, das trifft es bei uns. Also wir sind jetzt nicht so die Flatliner.
118.49
vivi
Ohne was zu tun.
124.019
vivi
Absolut. Im wahren Leben sind wir seriöse Beraterinnen. Uns zeichnet allerdings auch aus, dass wir, sagen wir mal, mit unserer Diplomatie nicht so richtig gut sind. Also wir sind nicht besonders diplomatisch, wir sind zu unseren Kunden sehr ehrlich, weil wir auch glauben, dass das der einzige Weg ist, wie man eine Verbesserung hinbekommt. Gerade wenn man ein zeitlich begrenztes Projektgeschäft hat, haben wir nicht so viel Zeit, um euch eines Bauchhits zu streicheln.
140.64
stephaniekraus
Ja. Und es hat sich auch nicht bewährt, würde ich mal fast sagen. Also es hat sich ganz im Gegenteil bewährt, auch möglichst ehrlich zu sein, weil dann trennt sich halt sehr früh die Spreu vom Weizen.
163.148
vivi
Ruhig. So, ein kleiner thematischer Vorblick zu dieser Folge. Wir reden über 20 Jahre Facebook. Wir reden über Karneval. Wir reden über, ja, darüber, dass LinkedIn auf LSB ist. Das werden wir dann nochmal ausführen. Und über Kamuschka, eine Influencerin. Vielleicht kennt man die ja. Aber wir gehen so von den großen gefälligen Themen ins kleine Spezielle. Und wir nehmen euch einfach mal mit. Bleibt doch dran.
192.056
stephaniekraus
Sehr schönes Intro. Also ich muss sagen, das war wirklich, also es war nur drei Minuten. Drei Minuten zwanzig, Respekt dafür. Richtig.
193.677
vivi
Ich finde das, ich finde das auch.
202.09
vivi
Also die, die uns schon länger folgen. Wir haben ja eine sehr kleine, feine Community. Ich fand das auch ganz großartig. Als wir so lange weg waren, wurde zwischendurch immer wieder gefragt, wieso macht ihr denn nicht mehr und nehmt doch mal wieder auf. Und das fanden wir wirklich ganz toll. Und wir sind auch zu dem Schluss gekommen, wir werden den Podcast ein klein wenig überarbeiten. Nicht nur so brandingmäßig, vielleicht auch so vom Konzept. Wir gucken mal. Aber die Schwesterlästern sind wieder unterwegs. Wisst ihr Bescheid?
228.114
stephaniekraus
Lass uns auch nicht zu viel versprechen. Richtig. Die Fallhöhe, denk dran, die Fallhöhe.
230.606
vivi
Vielleicht wird auch nur die Hintergrundfarbe von dem Coverbild an. Entschuldigung, ich wollte die Erwartungshaltung nicht zu hoch setzen. Wollen wir anfangen?
240.128
stephaniekraus
Ja, zu spät. Wir wollen, glaube ich, definitiv anfangen. Und wie du ebenso schön gesagt hast, vom Großen ins Kleine, fangen wir doch mal mit dem Thema Karneval an, das ja schon fast an die Haustüre klopft, weil nächste Woche ist es soweit. Ja, da startet ab Donnerstag die Karnevalswoche hier in Köln. Also ich sage bewusst hier in Köln, weil wir wollen uns jetzt nicht darüber unterhalten, dass Karneval auch in Düsseldorf sehr schön ist. Nein, und nee.
263.797
vivi
Da ist kein Karneval sehr schön in Düsseldorf. Also weder Karneval noch schöner Karneval. Oje.
268.336
stephaniekraus
Und ich muss wirklich sagen, die größte Folter besteht darin, sich Büttenreden anzugucken aus anderen Städten. Hast du das schon mal gemacht? Super, jetzt stehst du bei mir. Es hat ja richtig gut funktioniert, die erste Folge. Hallo.
293.302
stephaniekraus
So, genau, Karneval steht vor der Türe. Am nächsten Donnerstag ist es soweit. Weiber fast nach, ist am Start. Und wir leben ja, oder wir dürfen uns ja glücklich schätzen, in der Karnevalshochburg im Epizentrum des Karnevals zu leben, nämlich in Köln.
313.951
stephaniekraus
Und wir haben uns ja mal vorgenommen, diese Thematik Karneval ein wenig mal anders zu beleuchten. Vielleicht mal ein bisschen einen Vorausblick zu geben, was die Menschen denn hier in Köln zu erwarten haben. Vielleicht ja auch die von außerhalb kommen, zum Beispiel aus Düsseldorf oder Mainz.
330.077
stephaniekraus
Also vielleicht hast du schon mal erlebt, dass du leider Gottes aus Versehen im Fernseher eine Büttenrednerin angeschaut hast aus einer anderen Stadt. Hast du das schon mal gemacht? Musstest du das schon mal körperlich ertragen?
377.978
stephaniekraus
War das nicht Bayern? Ich glaube, es war Bayern.
418.899
stephaniekraus
Feierwoche. Ja, es ist wirklich so.
0.282
vivi
Ja. Ja.
447.858
stephaniekraus
Und wenn, dann muss man mal das Zeitfenster eruieren. Also wenn man mal überlegt, morgens wird es schwierig, weil dann verkraftet man ja noch den Tag davor. Das heißt, das kannst du schon mal lassen. So und dann, so ab 13 Uhr muss man sich ja auch wieder fertig machen für das
466.561
stephaniekraus
Genau, bist du in der Vorbereitung. Man darf ja eh nicht unterschätzen, man hat jetzt die letzten Wochen ja schon wirklich Stunden bis Tage damit verbracht, die Kostüme zu kreieren. Heiß Klebepistole sei Dank. Und das heißt, dann gilt es, zweieinhalb Stunden sich vorzubereiten. Währenddessen ist man auch nicht erreichbar, weil man hat schon einen gewissen Promillestand und
489.855
stephaniekraus
Man muss sich eine Grundlage schaffen. Genau, also das heißt auch schwierig. Danach ist man erstmal weg. Das heißt, es bleibt halt wirklich auch faktisch sehr wenig Zeit, um potentiell zu antworten. Ja, fordernd. Mindestens Verständnis, also wenn kein Mitgefühl, Verständnis.
53.217
vivi
Ja, ich musste das schon mal körperlich ertragen, da war ich noch relativ klein und meine Großmutter liebte es, Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht im Fernsehgerät zu schauen. Und das habe ich dann auch sehr gerne geguckt, weil ich habe gerne mir die Kostüme angeguckt und die Tänzerinnen. Ich habe nichts verstanden, weder akustisch noch vom Sinn her, weil der Karneval in Mainz und in Hessen ist ja
80.469
vivi
Ach so, das ist ja rein am Pfalz. Jedenfalls... Ja, komm, also wirklich... Ja, so viel darfst du jetzt auch nicht von mir erwarten. Nein, aber es ist ja sehr politisch. Es ist ein bisschen anders als der Kölner Karneval. Warum reden wir aber hier in dieser Folge über Karneval? Zum einen, im Beratergeschäft ist es nun mal so, wir haben ja nicht nur Kunden aus Köln, wir haben ja Kunden aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Für die ist es teilweise sehr, sehr schwer zu verstehen, warum wir
528.08
stephaniekraus
Ja. Richtig.
109.957
vivi
zwischen Karnevalsdonnerstag, also Weiber-Fassnacht und Aschermittwoch so gut wie nicht zu erreichen sind. Wir arbeiten da nicht. Hier in Köln haben auch Kitas und Schulen geschlossen. Das ist ein lokaler Feiertag, eine lokale Feierwoche.
559.019
stephaniekraus
Richtig. Eigentlich, man kann sich so merken, man ersetze Oli P. durch Kasalla. Das ist eigentlich so in a nutshell eine Woche Karneval. De Höhner. De Räuber. Ja, ich hatte
128.677
vivi
Richtig. Und da sind wir halt einfach, sagen wir mal, wie in so verschiedenen Zeitzonen. Das ist, als würdest du mit San Francisco korrespondieren. Einfach völlig unterschiedliche Welten in dem Moment. Und man kann leider, das muss ich jetzt so sagen, auch wenn man von Beratern wirklich viel erwarten kann, man kann aber in dieser Woche, in dieser Zeit nicht erwarten, irgendwelche Deliveries von seinem Berater zu bekommen oder ihn überhaupt an die Strippe zu kriegen.
591.374
stephaniekraus
Aber, aber vielleicht weißt du es noch nicht, da du ja nicht so in der OMR Bubble unterwegs bist. Dieses Jahr. Dieses Jahr kommt Kim Kardashian. Also das wäre vielleicht schon ein Grund dahin zu gehen oder auch gerade nicht. Vielleicht aber eine kleine Anekdote dazu. Ich bin eine durchaus, wie soll ich mal sagen, impulsive, temperamentvolle Autofahrerin und
173.213
vivi
Bisschen in der Vorbereitung oder in der Präparation.
622.483
stephaniekraus
Und gestern habe ich mich dann gewagt, ein Auto zu überholen, das in der 50er-Zone 27 gefahren ist und fuhr dran vorbei, machte meinen Kermit-Blick, das heißt, schaute wirklich latent angesäuert in das Auto rein, so seitlich richtig, und dann saß da ein kostümiertes Zebra drin.
197.022
vivi
Und man muss sich ja auch eine Grundlage schaffen. Also man ist ja. Ja. Ja, das ist für uns eine sehr anstrengende, das ist für uns eine wahnsinnig anstrengende Zeit. Ja, auf allen Ebenen sind wir wirklich gefordert als Berater. Da muss man auch einfach mal ein Stück weit mit Gefühl haben an der Stelle. Ja, aber
645.879
stephaniekraus
geschminkt, was sich wahnsinnig aufgeregt hat. Und das war so schön, weil ich wollte eigentlich jetzt richtig losledern und ich habe wirklich alleine im Auto sitzen schallend gelacht, weil da einfach dieses Zebra sich massiv aufregen war. Ja, das stimmt.
225.555
vivi
Ja und dann von außen bekommen wir dann häufig die Frage, ja was habt ihr da immer mit eurem Karneval, ja so gerade so Hamburg, Ostwestfalen, die Bayern, Nord, die können das so ein bisschen nachvollziehen, aber auch der ganze Osten Deutschlands, die gucken einen an, gerade so Berliner, die sagen,
682.193
stephaniekraus
Begegt. Hau raus.
243.063
vivi
Ist denn mit euch? Geht's noch? Und man muss, glaube ich, einfach verstehen, gerade im Business-Kontext, also Karneval ist für uns eine Woche OMR in Köln. Ja, und das jeden Abend auf jeder Party, jeder Sitzung. Und dann natürlich am Rosenmontagszug steht man am Wegesrand und die Business-Partner, Partner, die laufen im Zug mit. Ja, oder muss man die begrüßen, Strüss ja, ne?
276.38
vivi
Richtig. Kasala kennt man, glaube ich, in Deutschland nicht. Querbeat kennt man vielleicht eher in Deutschland. The Höhnerbrings. Und wie sind das alle heißen? Und ich möchte das, ich war ja selber nie beim OMR Festival. Ich habe ja mal eine Gründe dafür, warum ich da nicht hingehe. Ich bin zum Beispiel fest davon überzeugt, dass es gar nicht meine Zielgruppe ist, die ich da antreffe. Zero.
722.534
stephaniekraus
Google. Ich glaube, da fehlt dir ein bisschen die Distanz zu dir selbst.
748.012
stephaniekraus
Ja, ich glaube schon. Ich glaube, wenn du dieses Programm durchziehst, dann gibt es zwei Wege. Entweder du hast danach den Hardcore-Fan, der schon bei Immobilien-Scouten an der Butze in Köln guckt, oder du hast den, der sich denkt, oder du hast einen Geschäftspartner verloren. Also die zwei Optionen gibt es deswegen. Ich möchte deine Business-Idee wirklich nicht kaputt machen, aber ich habe da Zweifel.
305.333
vivi
Ich bin in gar keiner Bubble. Ich habe ein Kind wieder seit zwölf Monaten. Also Neues. Ja, das habe ich mitbekommen. Nein, überhaupt gar nicht.
788.695
stephaniekraus
Richtig. Brechen? Ja. Nein.
346.118
vivi
so seitlich den Kopf verdreht.
367.039
vivi
Ich finde, das ist auch etwas, das muss man einfach mal erlebt haben. Ab dem 11.11. ist ja bei uns eh immer Ausnahmezustand, da ist immer irgendwo eine Karnevalsveranstaltung, natürlich nicht in der Taktung wie in der Karnevalswoche selber, aber da feiert der Kölner ja schon Karneval. Das heißt, ab dem 11.11. bis Aschermittwoch wird einem immer wieder in den Öffentlichverkehrsmitteln, im Auto, im Straßenbild generell
388.456
vivi
eine verkleidete Person begegnen. Und es findet auch niemand eigenartig. Und ich finde, das ist auch etwas, das muss man einfach mal erlebt haben. Deswegen habe ich gerade eine wahnsinnig tolle Geschäftsidee, Stefanie, die ich jetzt hier gerne mit dir besprechen möchte. Ich möchte gerne eine Retreat-Woche machen.
832.619
stephaniekraus
Ja, und selbst wenn man jetzt mal das Geschäftliche außen vor lässt, ist es einfach eine schöne Zick, unbekümmert, Schunkele. Also wir können ja mal vielleicht so ein paar Wörter nennen, die vielleicht Kölsche nicht Kölner nicht kennen, wie zum Beispiel der Bögel.
405.674
vivi
zum Kölner Karneval, um Fremden von außerhalb, die geschäftlich aber interessiert sind, in Köln Geschäftskontakte zu knüpfen, das ganze Prinzip des Karnevals näherzubringen. Mit exklusiven Sitzplätzen am Rosenmontagszug, Prinzengadesitzung, rote Funkensitzung, laue Funkensitzung, Stunksitzung, eine Tafel. Das würde ich zum Beispiel
850.776
stephaniekraus
aka die Tasche, in die man dann die Kamelle packt, zum Beispiel. Und die Kamelle sind die Bonbons, Süßigkeiten, Orangen, Äpfelchen. Was haben wir noch?
866.152
stephaniekraus
Richtig. Also ich muss sagen, wer am Rosenmontagszug Ende nicht eine riesen Beule im Gesicht hat, der hat definitiv irgendwas nicht richtig gemacht. Das kann man, glaube ich, schon mal so festhalten. Aber auch irgendwelche Kuscheltierchen. So, alles im Bügel. Auch schön. Das ist, das ist echt so. Geheilt.
432.619
vivi
anbieten. Und natürlich lachende Kölner Arena. Und ich glaube, danach ist für jeden klar, der von außerhalb kommt mit Karneval, erstmal nichts anfangen konnte bis dato, warum das so wichtig ist. Und so viel mehr wert als jeder, jeder Marketing-Festivalöse. Meinst du?
899.428
stephaniekraus
Ja, natürlich kenne ich das.
463.507
vivi
Ja, ich habe einen Geschäftspartner verloren.
920.794
stephaniekraus
Ihr, das Lustige ist ja, es macht einen eigentlich körperlich 30 Jahre älter innerhalb von einer Woche, aber man profitiert halt mental so stark von dieser Zeit. Ihr, das Hetz. Das Hetz. Hetz. Ja. Ja.
478.097
vivi
Okay, ja, das finde ich schade. Ich möchte einfach nur nochmal an dieser Stelle betonen, weil ich glaube viele glauben, Kölner Karneval, die verwechseln das so mit den Bildern vom Straßenkarneval, wo es teilweise sehr wild zugeht, wo einfach nur kostümierte, besoffene Jugendliche und junge Erwachsene übereinander herfallen, über sich drüber fallen und irgendwie gar nicht mehr klarkommen. Das ist ja kein Karneval. Das ist ja Quatsch.
501.92
vivi
Da kannst du auch ins Berg eingehen, glaube ich. Aber das ist nicht das, was hier passiert, sondern man darf überhaupt nicht unterschätzen, was insbesondere auf den ganzen Sitzungen, an den Tischen, auch wenn das von außen aussieht wie, ja, lecker schunkeln und wie der Kölner sagt, süffle und müffle, also trinken und essen und vor allem trinken, dass da nicht wahnsinnig viel bei rumkommt. Es werden aber relativ viele Geschäfte gemacht.
947.671
stephaniekraus
Einfach schön gesagt, um dann auch ein Wort reinzuwerfen. Strüssje. Jetzt kommt Me Too. Eine Armlänge Abstand. Richtig? Nein, nein.
525.52
vivi
auf diesen Sitzungen. Es werden ganz viele neue Verbindungen hergestellt und das ist nicht zu unterschätzen, was da passiert. Also geschäftlich ist das für einen Kölner Unternehmer oder einen rheinländischen Unternehmer ist der Kölner Karneval sehr wichtig.
971.698
stephaniekraus
Ja, aufhören. Was mir aber übrigens bezüglich der kölischen Sprache immer wieder in den Kopf kommt. Wir können ja, bis zu Punkt X zumindest, Kölsch-Kalle. Aber ich frage mich immer, die Generationen, die nach uns oder die Generationen nennen, die nach uns kommen, ob sich das irgendwann nicht so verliert. Und das fände ich eigentlich so schade. Ich meine, ich bin jetzt nicht diejenige, die jetzt in meinem Alltag die ganze Zeit platt spricht. Aber nichtsdestotrotz hat das ja was mit dem Kulturgut.
1000.077
stephaniekraus
irgendwie zu tun. Und ich finde es auch schön, dass ich das von meinen Großeltern gelernt habe. Aber ich frage mich dann immer, ob das nicht bei jemandem, der jetzt 10 ist, ob die das noch können. Ja. Guck mal, schon wieder was Intellektuelles gesagt. Ja, ist auch befremdlich.
557.654
vivi
Der Bögel, Sarens, die Tasche. Und was sind die Kamelle? Große Toffee-Fehepackungen, deren Ecken man ins Gesicht geschleudert bekommt.
1028.063
stephaniekraus
Ja, gehen wir jetzt doch mal zu Fazitbook. Nur drei Jahre, aber macht ja nichts.
589.138
vivi
Richtig. Noch eine schöne weitere Begrifflichkeit ist Hetz und Seel. Gut für Herz und Seele. Karneval ist wirklich Balsam für die Seele. Ganz schön.
600.93
vivi
Ja, danach bist du wirklich wieder reaktiviert. Ich weiß, kennst du das neue Hobby der Eliten? Longevity. Also ich glaube, dass Karneval ein nicht geringer Bestandteil sein sollte in diesem ganzen Longevity-Konzept. Ja, es geht ja darum, möglichst lange zu leben und das möglichst gesund und mit einer hohen Lebensqualität. Ich finde Karneval als Longevity- oder Biohacking-Konzept ganz wichtig.
1058.797
stephaniekraus
Dann war ich circa drei. Ja, es kann gut hinkommen. Richtig. Ich bin Kind geblieben. Das ist eine Kunst.
637.022
vivi
Das Herz wird wieder jung. Äußerlich ist schon anspruchsvoll. Man sieht es dir an, wenn du so eine Karnevalswoche täglich absolviert hast, da dein Programm hattest. Aber du bist danach einfach erfüllt. Und ich bin der Meinung, wenn das Herz jung bleibt, dann folgt der Körper.
660.879
vivi
Das Streußchen, das Blumenstreußchen, das man gegen ein kleines Küsschen damals, gegen ein kleines Küsschen bekommen hat. Jetzt eine Armlänge richtig, jetzt küsst man, jetzt bützt man nicht mehr, wieder ein Begriff. Nein, nein, das tut man nicht. Das ist furchtbar. Das machen wir nicht.
1112.398
stephaniekraus
Nee, Katei-Leiche. Richtig.
690.725
vivi
Ja.
1144.991
stephaniekraus
Ja, irgendwann kam dann schon ein Filter dazu, wenn ich mich so an meinen Stream Feed erinnere. Ja, und dann vor allen Dingen aber auch richtig abgespacet, also bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Ja, so muss man ja mal an der Stelle sagen. Aber das mit den Gruppen stimmt. In welchen warst du so? Fällt dir da noch einer ein? Wie hieß das nochmal mit Ich renne allem hinterher, aber nicht der KVB oder irgendwie sowas? Da gab es doch auch eine Gruppe. Ja, genau.
719.275
vivi
Ja, da kommt's wirklich auf das familiäre Umfeld an. Sprache schafft ja Realität und Identität. Gut, wenn das sich hier alles so... Hör mal, ich bin selber ganz überrascht vor mir. Wollen wir lieber wieder über was anderes reden? Weil ich komm mir sonst komisch vor. Facebook? 20 Jahre. Stephanie, 20 Jahre gibt's jetzt Facebook. Gut, bei uns in Deutschland, ich meine, die 20, wir sind bezogen.
1179.155
stephaniekraus
Ich auch. Wo ich auch, man hatte ja dann, das ist ja das eigentlich Lustige, das Gefühl, wenn jemand anderes in auch eben so einer Gruppe drin ist, in der man auch drin ist, man hätte eine wahnsinnig große inhaltliche Schnittstelle. Ihr Seelenverband. Das ist allein das schon bedenklich.
748.387
vivi
Die 20 Jahre sind bezogen auf den Initial Release in the USA, not in Germany. Aber ich bin seit mittlerweile, warte mal, wann bin ich mit zum Facebook gekommen? Ich meine, ich war da 20, 21, auch schon eine ganze Weile.
772.739
vivi
Ja, gut, da hat sich jetzt auch nicht so viel dran geändert an deinem geistigen Zustand seitdem. Ja, Facebook. Longevity. Hashtag Longevity. Du bist jung geblieben. Facebook gibt es jetzt 20 Jahre. Einen Großteil davon sind wir beide auch mit dabei gewesen. Und wir haben uns im Vorfeld zu dem Podcast so ein bisschen darüber unterhalten, wie wir damals diese Plattform genutzt haben und wie wir sie jetzt
1220.697
stephaniekraus
Richtig. Das erklärt auch einiges heutzutage, muss man sagen.
798.729
vivi
nutzen. Facebook ist ja immer noch ein wahnsinnig großes Netzwerk, immer noch eine riesengroße Plattform. Die Nutzergruppe, klar, der demografische Wandel macht auch nicht vor einem sozialen Netzwerk halt, die werden da alle älter. Oh Wunder. Ich finde, es ist so ein bisschen wie das Betriebssystem der sozialen Netzwerke geworden. Also man ist bei Facebook, auch wenn man da nichts mehr macht.
1251.937
stephaniekraus
Ach, das möchte ich jetzt nicht sagen. Ja, und Business Manager.
820.708
vivi
Wir haben aber früher, ja genau, wir haben aber früher Facebook wirklich ganz anders genutzt. Wir kamen ja aus der StudivZ-Ära, wo man sich und seinen Humor und seine ganze Persönlichkeit über das Dazugehören zu bestimmten Gruppen definiert hat, die lustige Namen hatten. Das gab es dann bei Facebook leider nicht mehr. Aber was wir gemacht haben, wir haben alle unsere Urlaubsbilder von unserer Digitalkamera oder dann kam ja auch irgendwann das iPhone von unserer Camera Roll.
1268.712
stephaniekraus
Ich weiß nicht, ich habe es immer direkt auf der Seite gepostet. Aber das Heftige fand ich, wenn man sich mal so erinnert, weil bei mir ging das Spiel dann nachher noch mit L'Oreal weiter. Und wenn man sich mal so überlegt, wie man damals Social Media Management gemacht hat, dann war das ja wirklich so. Man hat sich dann so überlegt, was passiert gerade so in der Welt und was können wir da Lustiges draus machen, damit wir das zu einem Post machen können, der dann organisch, das ging damals ja noch bei Facebook, durch die Decke geht. Und das war wirklich, also
850.316
vivi
Unbearbeitet, ungefiltert, hochgeladen. Ja, als Instagram kam.
1297.807
stephaniekraus
Es fällt mir schwer, ein Ereignis zu finden, was damit vergleichbar ist mit dieser Serotoninausschüttung und Dopaminausschüttung, die man bekommt, wenn ein Facebookpost organisch durch die Decke gegangen ist. Ja, richtig. Richtig.
876.633
vivi
Lassen Sie mich Arzt, ich bin durch. Solche Gruppen gab es. Also es ist richtig dumm, richtig bescheuerter Humor, aber wir haben es halt so gefeiert. Oh, ich würde so gerne mal so eine Sammlung von StudiVZ-Gruppen hier haben. Ja, seelenverwandt fast. Aber ja.
1329.787
stephaniekraus
Ja, würde ich auch behaupten. Richtig. Und für die fünfte D-Mark konntest du immerhin gefühlt eine Million Leute erreichen. Auch das hat sich geändert über die Zeit.
906.101
vivi
Aber ich fand auch dann sehr interessant, wie schnell der Wechsel von Studiefortzett, ich meine, das war dann einfach irgendwann, ähm, zu Facebook dann gelungen ist. Man war ja dann nirgendswo mehr anders. Und man hat sich ja wirklich in den Kommentaren ergossen. Seitenlange Texte geschrieben in die Kommentare. Man hat da ja wirklich miteinander diskutiert, was man heute eher bei LinkedIn macht. Wir kommen ja gleich zu LinkedIn.
1360.657
stephaniekraus
Ja, meine Gute, das haben wir sogar zusammen gemacht. Allerdings wir zwei nur zwei Tage, weil, wie am Anfang schon von dir gesagt, ist Diplomatie nicht unsere Stärke. Und wir haben das auch recht schnell gemerkt. Und auch andere haben das recht schnell gemerkt. Ja, Piep, ein Tool. Richtig.
927.875
vivi
Da verbringen die Menschen ja auch extrem viel Zeit, aber früher habe ich diese Zeit bei Facebook verbracht und dann ja auch im beruflichen Kontext und durfte für große Corporates, so wie du ja auch, wir haben ja auch eine Zeit lang zusammengearbeitet und in einem sauerstoffarmen Raum gemeinsam gesessen, in einem sehr kleinen und für einen großen Mobilfunkanbieter, ja stimmt, für einen großen Mobilfunkanbieter Social Media Posts.
954.36
vivi
gepostet, als man das einfach so gemacht hat. Ja, keine Ahnung von nichts. Irgendwann kamen dann die... Nein, wir hatten natürlich schon Ahnung, aber wir haben durchaus auch mal einen Facebook-Post direkt auf der Seite gepostet. Weißt du, was ich meine? Angelegt. Da das Bild hochgeladen und nicht im, jetzt heißt es, was heißt es denn jetzt, Business... Ja, hieß der damals auch Business Manager? Nee. Ja, das war so das Niveau.
1413.438
stephaniekraus
Und er sollte Recht behalten.
1425.862
stephaniekraus
Ja, ich glaube, es zählt nicht zu unseren Stärken, das kann ich glaube ich guten Gewissens so sagen, uns mit Menschen zu beschäftigen, die unserer Meinung nach nicht unseren Intellekt haben. Das ist, es tut uns körperlich weh und wir werden dann auch durchaus manchmal gemein.
1002.329
vivi
Ja, ja. Das war damals noch möglich.
1451.783
stephaniekraus
Ja, wir sind durchaus flexibel im Niveau, was uns übrigens an Karneval auch wieder sehr hilft. Aber ab so einer gewissen Grenze, würde ich sagen, sind wir nicht die beste Besetzung für den Posten des Community-Managers. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe den größten Respekt vor Menschen, die innerlich wie tot sind, wenn sie Community-Management machen und sich einfach von ihren Emotionen komplett abschotten können. Ich kann das nicht. Ich habe aber wirklich die größte Bewunderung für Menschen, die das können.
1020.781
vivi
Wir haben ja Content kuratiert, haben wir damals gesagt, und geguckt, wo gibt es da einen Markenfit, einen Brandfit, und wo kann man sich da draufsetzen und seine eigene Interpretation oder Variante rausmachen. Das war gar nicht on vogue, sondern ich möchte meinen, wir waren relativ früh damit, als wir unsere Kunden betreut haben. Und dann wurde das Ganze ein bisschen professioneller, dann haben wir Posts, Achtung, amplifiziert.
1487.858
stephaniekraus
Ja. Richtig, das ist ganz wichtig. Das stimmt.
1048.353
vivi
Ja, die wurden erst organisch gepostet, natürlich angelegt, im Businessmanager geteilt, wann er online geht. Und dann im Nachgang mit der Mediaagentur zusammen wurden da 5 Euro draufgepackt. 5 D-Mark. Und dann ist der... Richtig. Hast du mal Communitymanagement gemacht? Ach stimmt, ich vergesse. Nein.
1079.411
vivi
Genau. Und wir hatten diese ganzen Sprachregelungen und Makros abgelegt in diesem, wie heißt das nochmal, Zendesk, in diesem Programm damals. Genau. Piep. In diesem Tool, in diesem Community Management Service Tool. Und da waren diese Makros und Sprachregelungen abgelegt, wenn das Netz mal wieder grottig war.
1522.927
stephaniekraus
Aber weißt du, was mir gerade einfällt, um das vielleicht auch mal zeitlich so ein bisschen einzuordnen, als wir damals in diesem Raum mit wenig Luft saßen? Ja, und ein Post davon war, als WhatsApp Teil von Meta wurde. Also nicht danach, da hieß es noch nicht Meta, genau. Darin erinnere ich mich noch. Das war, glaube ich, so zumindest in meinen letzten Wochen, das nur, um das so mal ein bisschen einzuordnen. Das heißt, schon ein bisschen zurück in der Zeit.
1103.37
vivi
Und ich glaube an dem Punkt, als ich irgendwem mehr oder weniger undiplomatisch auf seine Drölfte-Beschwerde unter einem Posting geantwortet hatte, antwortete ein Freund von diesem Kommentator, äh, Luca, ich glaube, die steht auf dich. Und da war dann der Punkt, wo ich gesagt habe,
1555.674
stephaniekraus
Ja, genau. Haben ja auch viele gemacht. Nicht? Ja, natürlich. Ah ja, stimmt. Hat sich auch bewährt, da sind heute noch 200 Leute. Aber die haben eine gute Community.
1123.746
vivi
Ja, richtig. Heute sind wir verheiratet. Aber das war dann der Punkt, wo ich gesagt habe, Leute, ganz ehrlich, bei mir stirbt stündlich nicht nur eine Gehirnzelle ab, sondern direkt zwei. Ich möchte das nicht mehr machen.
1152.739
vivi
Ja, wobei wir sind ja schon, also wir können ja wahnsinnig gut intellektuelle Unbeschwertheit simulieren. Ja, ja. Überhaupt nicht.
1603.985
stephaniekraus
Und wie ist es da so? Ich hätte einfach mal geantwortet, wie ist es da so, wenn man mit sich alleine im Dialog ist? Richtig.
1189.701
vivi
Ich finde das vor allem ganz großartig, wenn es Community-Manager gibt, die dann wirklich im Sinne der Marke geil antworten. Also gerade wenn es um so Haltungsthemen gibt, wenn es in der Comment-Section rassistisch wird, diskriminierend wird.
1205.981
vivi
Teilweise tummeln sich da auch wirklich Kretin und Plätin, das muss man einfach mal so sagen. Die Leute kommentieren ja vor allem, wenn etwas nicht gut ist am Produkt, im Service, in der Qualität, dann so. Oder es ist der Wahnsinnshammer. Damals zu unserer Zeit waren es immer die Postings von Sixt. Wenn die wieder etwas aufgegriffen hatten und dann feiern es die Leute. Aber in den meisten Fällen ist es ja nichts Gutes, was unter den Postings steht.
1652.432
stephaniekraus
Es ist ja politisch geworden, würde ich fast sagen. Und auch überhaupt, diese Facebook hat ja auch eins etabliert und das ist dieser der Like-Button. Den gab es ja so vorher nicht. Das ist für uns jetzt alle so völlig normal, obwohl ja mittlerweile schon wieder fast lustig, weil Instagram ja eigentlich schon wieder davon ein bisschen weg möchte und nicht mehr anzeigt, wie viele diesen komischen Like-Button geklickt haben.
1676.098
stephaniekraus
Nichtsdestotrotz, das kommt uns, glaube ich, immer alles als so No-Brainervor, dass es das gibt. Aber das hat eigentlich erst Facebook damals erst etabliert. Auch irgendwie krass. Ja. Der Heilige Gral.
1238.933
vivi
Das war 2013 bis 2015. Teil von Facebook, ja.
1258.797
vivi
Die Diskussion war auch damals, dass man sich dann von WhatsApp abmelden müsste. Also das war die Riesendiskussion, wir müssen jetzt alle weg, aber die sind auch alle wiedergekommen, alle weg von WhatsApp, alle gehen zu, ich weiß gar nicht, wie man es ausspricht, das ist ja ein Schweizer Unternehmen, glaube ich, Threema. Das war nämlich damals das einzige end-to-end verschlüsselte Chat-Messenger-Programm,
1725.35
stephaniekraus
Der Algo. Ja, wir driften ab. Wir wollten ja auch nicht zu viel reingeben von unserem Intellekt. Richtig. Da fragst du die Falsche. Irgendwie sowas.
1289.872
vivi
Mir hat letztens so eine entfernte Verwandte eine SMS geschrieben und gesagt, Viviane, ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag, was ich auch wirklich sehr lieb fand. Ich würde mich freuen, wenn wir wieder im Austausch stünden vermehrt, wir sind bei Threema oder Treema, komm doch auch dahin. Und dann habe ich gar nicht geantwortet, bin ich ehrlich.
1315.572
vivi
Ich war ja mal eine Zeit lang da. Ich hab mich ja von dieser Panik damals anstecken lassen. Ich hab zwar WhatsApp nicht gelöscht, aber ich wollte gucken, wie dieses andere Chatprogramm funktioniert. Und es waren ja wirklich vermehrt Leute dann dort. Aber das hat sich halt überhaupt nicht gehalten, nachdem natürlich auch WhatsApp die End-zu-End-Verschlüsselung eingeführt hat. Aber jetzt ist Facebook ja nicht mehr Facebook, sondern Meta ein Wahnsinnskonzern. Es kam Instagram dazu, es kam WhatsApp dazu, es kam Threads.
1767.756
stephaniekraus
Ich auch nicht. In der Causa. Ein Checkmagazin.
1344.292
vivi
nicht dazu, aber wurde entwickelt. Und ja, es ist durchaus eine interessante Diskussion entstanden, war damals schon der Fall, jetzt noch viel mehr um die Marktmacht von Meta, um die Monopolistenstellung von Meta. Es ist sehr politisch geworden, ja, das stimmt. Ja, Wahnsinn. Wahnsinn.
1814.701
stephaniekraus
Auch schon unterstellt, finde ich schon.
1393.951
vivi
Das ist eine absolute Revolution gewesen. Mit diesem Like hast du ja alles gesagt.
1398.422
vivi
Das gefällt mir. Ich finde dich toll. Also Zustimmung, das war ja Kommunikation. Der Like-Button war in der Auswertung, in der Analyse von Posts der heilige Gral. Er war mehr wert als Kommentare. Und irgendwann sind wir auf den Trichter gekommen, so mit Analysten zusammen. Ah, nee, das ist so ein Dreiklang aus Interaction und Influence und Kommentare. Plötzlich war das Teilen viel mehr wert. Also irgendwann hat ja auch die Plattform dazugelernt,
1848.387
stephaniekraus
Richtig und dem ist ja ein bisschen was vorausgegangen, weil das kam ja auch dadurch auf das ganze Thema, da die besagte Person ja zur Top Voice in Tech 2023 gekürt wurde, wie übrigens ja auch noch einige andere. Also irgendwie hat sich LinkedIn ja von seinem ursprünglichen Konzept, was diese Top Voices angeht, verabschiedet und hat das jetzt irgendwie ausgeweitet, wenn man das so nennen kann.
1427.278
vivi
wie sie verschiedene Interaktionen zu bewerten hat oder zu gewichten hat und davon wurde irgendwie abhängig, wie erfolgreich ein Post ist und wie vielen Leuten er gezeigt wird. Aber das ist jetzt sehr technisch an dieser Stelle.
1872.5
stephaniekraus
Naja, und da wurden halt unterschiedliche Personen eben zum Top Voice benannt und da kam ja schon, jetzt mal losgelöst auch von dieser Person, die Vermutung auf, da sind aber einige dabei, bei denen man sich nicht so ganz sicher ist, ob das alles mit richtigen Dingen zu tun hat. Und in dem Kontext kam das Thema ja dann überhaupt erst so richtig auf und wurde dann auf diese Person projiziert, so würde ich es mal nennen.
1443.524
vivi
Nein, lass uns noch über ein anderes Netzwerk sprechen. Ich habe ja schon am Anfang angedeutet, LinkedIn ist auf LSB. Wortspiel. So, LSB steht für Lara Sofie Bothour oder Bothour.
1460.555
vivi
Die erste deutsche Vollzeit Corporate Influencerin arbeitet bei Deloitte oder wurde bei Deloitte eingestellt zu diesem Zwecke und kam in aller Munde und ich muss sagen, ich kannte sie vorher nicht und mir wurden ihre Inhalte auf LinkedIn auch nicht angezeigt. Das ist auch übrigens ein zentraler Streitpunkt in der ganzen Geschichte, die wir jetzt kurz erzählen.
1920.811
stephaniekraus
199.000. Nee, nee, ist okay, ist okay. Und die Follower-Schaft. Ich glaube, die hat innerhalb von irgendwie zwei Wochen, hat sie 10.000 neue Follower oder sowas dazu gewonnen.
1485.93
vivi
kam in aller Munde zum einen, nachdem sie in einem NTV-Artikel genannt wurde, im NTV-Podcast war, eben halt, weil sie die erste deutsche Vollzeit Corporate Influencerin war, aber als T3N ein, sagen wir mal, Branchenmagazin für Digital, Techies und so.
1502.108
vivi
als der Autor und mehrere Rechercheure Zweifel an der Authentizität und Validität ihrer Reichweite und ihres Engagement aussprachen. Das hat dann, wie das immer so ist, auf LinkedIn sehr, sehr, sehr hohe Wellen geschlagen. Es wurde ihr unter anderem nicht unterstellt, aber es wurde vermutet oder die These aufgestellt,
1523.985
vivi
dass das Engagement, das sie unter ihren Postings hat, nicht organisch herbeigeführt wurde, sondern dass da mit Pots oder Bots gearbeitet wurde. Eine Zeit lang stand auch die These im Raum, allerdings nicht in dem initialen Artikel, dass sie sich Follower gekauft hat. Das war dann irgendwie so die weitergesponnene Interpretation, die dann auf LinkedIn plötzlich rumgeisterte. Nichtsdestotrotz war dann eben halt der Grund und Boden bereitet für viele hitzige Debatten und viele
1979.124
stephaniekraus
Richtig. Beziehungsweise eben ich.
1993.217
stephaniekraus
Nee, also vielleicht einmal der Korrektur, aber das sind vier Wochen, innerhalb von vier Wochen. Man möchte ja nur die richtigen Daten und Fakten hier nennen, wenn wir uns schon vorher nicht vorbereiten. Ja, ich glaube, das, was uns beide ja auch an der Stelle ein Stück weit stört oder zumindest aufgefallen ist, das folgt ja, wie du gesagt hast, losgelöst auch von diesem Fall, immer demselben Empörungsmuster. Also es ist ja immer so, das Thema taucht irgendwo auf.
1553.985
vivi
Tendenziöse Postings. Genau.
2019.855
stephaniekraus
Und dann würde ich mal fast sagen, innerhalb der nächsten 24 Stunden ergeben sich so Lager. Es gibt dann einmal jetzt in dem Fall das Lager, das die Person in Schutz nimmt und sagt, hey, hört mal bitte auf, Leute ständig an den Pranger zu stellen, ohne dass da irgendwas bewiesen ist oder ohne dass das jetzt in irgendeiner Art und Weise illegal wäre. Dann gibt es die, die hauen direkt voll rein und sagen, hey, das geht halt gar nicht, was die Alte da verzappt, auch in einer besonderen Tonalität.
1591.254
vivi
Ja.
2048.78
stephaniekraus
So würde ich es mal nennen. Dann gibt es die, die versuchen da einigermaßen objektiv irgendwie dran zu gehen und sich vielleicht mal die Daten und Fakten anzuschauen. Aber es lassen sich eigentlich immer recht schnell so Lager definieren. Und ich finde, das macht es halt so anstrengend, weil es ja leider Gottes zum einen auch wieder so ein Bubble-Effekt hat. Das heißt, die Leute, die sich in der einen Bubble oder in dem einen Lager befinden, die unterstützen sich dann und lieben sich für immer.
1608.49
vivi
Ja, genau, also man hat sich quasi ihr Profil angeguckt und an verschiedenen Punkten, Thesen aufgestellt, Vermutungen aufgestellt, was da passiert sein könnte, weil man davon ausgeht, dass diese hohe Reichweite, also sie hat 200.000 Follower bzw. 1.999
1628.234
vivi
Ne, 199.999. Ja, mit Zahlen ist nicht so mein Ding, weiß man ja. Und das ist halt gedeckelt, mehr kannst du gar nicht haben. Und aufgefallen ist wohl, dass so gut wie jeder Post, insbesondere die zu den Tech-Themen, jedes Mal viral ging. Also eine krasse Reichweite, ein sehr hohes Engagement, eine wahnsinnige Anzahl. Genau.
2076.067
stephaniekraus
Aber es findet ja fast kein gesunder Austausch von Argumenten zwischen diesen Lagern statt. Und das, finde ich, macht es halt wahnsinnig anstrengend.
1657.039
vivi
Ja, genau, korrekt. Also es war ein starker Anstieg der Followerschaft, wahnsinniges Engagement unter den Postings und das hat einfach ein paar Personen stutzig gemacht, sodass sie sich das genauer angeguckt haben. Darüber wurde dann ein Artikel veröffentlicht und der hat dann eben dazu geführt, dass LinkedIn ein bisschen implodiert ist. Wie das halt immer so ist bei solchen Sachen.
1679.855
vivi
Unser Thema ist gar nicht so wahnsinnig der Fall an sich, sondern Steffi und mir ist dann aufgefallen, die Art und Weise, wie darüber diskutiert wurde und wird. Also das Thema ist ja ein bisschen runtergekocht mittlerweile, aber immer noch sehr on vogue. Und wir haben einfach so ein paar Punkte festgestellt, was uns daran gar nicht schmeckt.
2150.009
stephaniekraus
Es ist auch die gesündeste Art, damit umzugehen.
1724.701
vivi
Ja. Ja.
2171.664
stephaniekraus
Nee, und was mich da auch irgendwie immer triggert, es gibt so einen Moment bei derartigen Szenarien, dann nutzen die Leute das Thema ja eigentlich nur für die eigene Reichweite. Das heißt, dann wird ja eigentlich nur draufgesprungen, damit man da irgendwie auch von profitiert.
2187.756
stephaniekraus
Das ist auch immer so bäh. Also das ist, es ist so ein bisschen, man kann das so vergleichen, um nochmal aus unserem stinkenden Raum damals zu sprechen. Wenn man so Echtzeit-Themen hatte, dann gibt es einmal die Unternehmen, die sind die ersten, die reingehen. Die profitieren am meisten von dem Ganzen, ja, vom Bass. So, und dann gibt es die, die brauchen nochmal so 36 Stunden, wollen aber auch ein Stück vom Kuchen abhaben.
1757.244
vivi
Hm. Hm.
2215.794
stephaniekraus
und gehen dann drauf und das ist dann eher so ein bisschen bäh, also so ein bisschen, ja genau, so und das tritt, ob das jetzt B2C oder B2B ist, ist ja dem Trend egal und dem Algorithmus auch und das finde ich halt auch so ein ekliges Geschmäckler.
1794.718
vivi
Absolut. Ich muss da auch der Vollständigkeit halber sagen, also ich kenne zwei der Rechercheure, die an dem Artikel mitgearbeitet haben, schon echt lang. Und mag die beiden auch gar nicht, weil ich die persönlich so wahnsinnig, wahnsinnig eng kenne, sondern einfach, weil ich die immer sehr über all die Jahre für ihre Arbeit geschätzt habe. Weil die immer sehr professionell, sehr sachlich, immer sehr an der Thematik nah dran argumentiert haben und ihre Arbeit gemacht haben. Und das Narrativ lief ja nicht nur gegen Laura Sophie Boutour, sondern lief ja auch dann
2252.875
stephaniekraus
Nee. Nee. Hier hatte man ja auch ein Stück weit, also die Leute hat es ja auch gemeldet, aber nichtsdestotrotz geht es halt im Endeffekt immer gegen die Person. Und was ich schon auch finde, da gibt es ja auch genug andere Beispiele aus der Vergangenheit. Dieses Aufschwingen zum Richter, also so
1824.684
vivi
gegen die Rechercheure. Und ich hab dann gesagt, also das geht nicht. Sie haben ja nichts Böses, Verbotenes gemacht. Ich kannte Lara Sophie Boutour vorher gar nicht. Die wurden mir ja nie ausgespielt in meinem Feed, deswegen konnte ich für sie auch gar keine Lage ergreifen.
2277.637
stephaniekraus
Ich denke mir dann mal, wer bist du? Also man kann ja sagen so, keine Ahnung, hört sich jetzt erstmal auf den ersten Blick schwierig an, wenn das wirklich der Wahrheit entspricht. Aber die tun ja alle so, als würde ihnen nur noch fehlen, dass sie sich irgendwie als Richter kleiden und rechts und links muss ich Schleffen setzen haben. Und das ist halt ein schwieriges Ding.
1840.503
vivi
Ich habe dann irgendwann gemerkt, okay, das läuft in so eine Richtung, da wurden die Rechercheure dann beleidigt, denen wurde Missgunst vorgeworfen, Neid, irgendwann fiel das Wort Mesogenie, also Frauenfeindlichkeit, Diskriminierung und dann dachte ich schon, also da ist dann immer bei mir der Punkt, dann schalte ich irgendwie innerlich ab.
1860.333
vivi
Ja, also dann kommt auch irgendwann der Punkt, wo ich sage, okay, wie kann man das jetzt schon wieder schaffen, aus so einer Diskussion, wo nur mal halt eine Frau beteiligt ist, direkt daraus zu schließen, dass sie in der Kritik steht, weil sie eine Frau ist. Und das hat mich wahnsinnig gestört in der Debatte. Und dann habe ich mich auch irgendwie innerlich distanziert, weil ich dachte, okay, kann ich jetzt nicht.
2333.012
stephaniekraus
Ich glaube das auch nicht. Ja. Nee. Ja.
1892.329
vivi
Ja. Ja.
1927.5
vivi
Das ist halt dieses Trendsurfing, was wir beide ja nicht so mögen.
1941.681
vivi
Ja, also wirklich, ich mochte nicht, wie die Tonalität in den Postings dann zu einem gewissen Zeitpunkt wurde. Ich finde das auch immer problematisch, wenn dann die eine Seite die betroffene Person blind verteidigt, wobei ich den Punkt absolut verstehe und ich glaube, das ist wirklich alles andere als schön. Ich glaube, der Lara-Sophie Boutour, der wird es wahrscheinlich nicht besonders gut gehen. Ich glaube nicht, dass er das am Arsch vorbeigeht, wenn du so im Mittelpunkt einer Diskussion stehst und dir solche Vorwürfe gemacht werden, wobei mir wäre es lieber gewesen, wenn man der Leut diese Vorwürfe gemacht hätte.
2398.319
stephaniekraus
Das stimmt.
2413.387
stephaniekraus
Ja, und damit ja auch Gefahr zu laufen, dass man selbst gecancelt wird. Also ich glaube, das ist ja das, was viele dann vielleicht im Zweifel auch davon abhält. Und umso größer ist dann, glaube ich, auch die Hemmung, sich mittlerweile vor jemanden zu stellen, was total schade ist, finde ich. Aber das ist definitiv so, weil auch hier, auch das ist ja passiert. Und die Personen haben dann einfach auch gut Kritik geerntet, jetzt mal losgelöst davon, ob berechtigt oder nicht und ob da Journalität die richtige war oder nicht. Und ich muss auch ganz ehrlich sagen, so manchmal denke ich mir,
1972.21
vivi
Ja. Ja.
2443.387
stephaniekraus
Boah, ist doch scheißegal. Also manchmal denke ich mir, das ist so ein kleines Thema. Es passiert doch wirklich aus. Ja, also das muss ich auch sagen. Es findet nur auf LinkedIn statt und dann wird wieder eine Hysterie irgendwie da ausgeschafft. Finde ich auch alles ein bisschen übertrieben, muss ich ganz ehrlich sagen. Extrem.
2002.142
vivi
Ja, also die Diskussion um die Sache an sich, die Sache an sich, die hat ja durchaus, sagen wir mal, Problempotenzial. Ich finde das schwierig, wenn das so ist, dass man sich irgendwelche Bots, Pots, was auch immer kauft, um Engagement hochzudrehen. Da frage ich mich halt auch immer, sollte was da dran sein und sollte das so stattgefunden haben?
2024.588
vivi
Was war dann die Anreizstruktur des Arbeitgebers? Weil es wurde auch immer wieder betont, sie ist eine einfache Angestellte, sie arbeitet weisungsgebunden. Das greift ja so ein bisschen vor, selbst wenn da was passiert sein sollte, dann hat sie das Wenn überhaupt nur auf Anweisung gemacht. Wie verkackt muss dann bitte eine Anreizstruktur beim Arbeitgeber sein, dass man sich im Zweifel, betone ich jetzt, dazu genötigt fühlt,
2475.026
stephaniekraus
Ja.
2486.852
stephaniekraus
Ja, aber an das finde ich eigentlich immer das Schlimme, weil, wie gesagt, ob das jetzt berechtigt ist oder nicht, aber das sind halt trotzdem Menschen. Und ich glaube, das auch halt mal irgendwie auf der Uhr zu haben, dass da eine Person hinter steht, die gerade wirklich ein Stück weit durch die Hölle geht.
2050.776
vivi
zu solchen, sagen wir mal, Mitteln zu greifen. Ich würde sie noch nicht mal als unlauter bezeichnen, sondern ich finde es einfach nicht besonders schlau, sowas zu machen, weil es kommt halt am Ende immer raus. Das wäre für mich eigentlich noch mal eher ein zentralerer Punkt der Diskussion, weil es hat sicher jetzt eh schon jeder seine Meinung gemacht. Aber was ich noch sagen möchte, was man wirklich schön
2506.169
stephaniekraus
sollte man vielleicht auch nicht vergessen, was das mit den Personen dahinter macht, weil das ist ja auch so. Wir sind ja auf der einen Seite in so einer Empörgesellschaft und auf der anderen Seite haben wir ja für jeden Bums wahnsinniges Mitleid und wollen immer, dass es jedem gut geht. Das passt für mich an der Stelle auch nur bedingt zusammen, weil, wie gesagt, jetzt in dem Fall die Lara-Sophie Boutour, aber wie gesagt gab es ja auch in der Vergangenheit ganz viele andere Fälle,
2072.483
vivi
oder was man gut aus dieser ganzen Diskussion, die dann um das Thema stattgefunden hat, lernen kann, ist, wie schön es ist, Freunde zu haben. Wie schön es ist, Menschen zu haben, die für einen einstehen. Egal, ob jetzt klar ist, ob man was falsch gemacht hat oder ob man derjenige war, der darauf hingewiesen hat, weil das wird mit Sicherheit für diejenigen, die den Artikel verfasst haben, jetzt auch keine angenehme Situation sein, die wurden auch verteufelt.
2528.319
stephaniekraus
Die gehen dann, glaube ich, wirklich durch die Hölle in den paar Tagen und dann interessiert das ja plötzlich gar niemanden mehr, wie es denen geht. Und da so ein bisschen Funkenempathie würde, glaube ich, dem einen oder anderen auch ganz gut stehen. Ja, auf jeden Fall.
2099.36
vivi
Aber wie großartig das ist, und dafür feiere ich auch die sozialen Medien, wenn dann Leute hingehen und sich vor sich stellen. Für die eine Seite und für die andere Seite, dann kommt es natürlich immer so ein bisschen auf die Tonalität an. Aber das dann zu sehen und auch öffentlich einzustehen für die Leute, die man unterstützt, ist eine großartige Sache. Genau.
2565.077
stephaniekraus
Du kriegst auch die Reaktion nicht wirklich physisch mit. Ich glaube, das ist auch nochmal ein großer Unterschied. Ich versuche mal sozusagen, dass der große Vorteil ist, jeder kann zu allem was sagen, der große Nachteil ist, jeder kann zu allem was sagen. Das ist halt leider so. Ja, insofern, booh, nee Spaß, auf keinen Fall.
2593.797
stephaniekraus
Bewucht. Ja, auf jeden Fall.
2157.312
vivi
Es interessiert niemanden außerhalb der Bubble. Ja, es findet nur auf LinkedIn statt. Null.
2604.275
stephaniekraus
Richtig, auf das die Folge wirklich eine XXL-Folge wird. Naja, also es gibt eine Kölner Influencerin, nennt sich Kamushka, heißt Carmen Mercedes-Croix. Ich kannte ihren zweiten Namen nicht gut, jetzt kenne ich ihn. Und sie hat ein Mann und ein Kind und bei Instagram 1,1 Millionen Follower.
2169.838
vivi
Ja, ist einfach auch so ein Zeichen dafür. Man dreht sich sehr um sich selbst grundsätzlich. Also bei LinkedIn, es hat hier das gleiche Effekt, den hast du auch auf ganz vielen anderen sozialen Plattformen. Da denkst du irgendwie, das ist jetzt das größte Thema aller Zeiten. Manchmal schwappt es so ein bisschen rüber in die Bildzeitung. Aber auch da, ich mein, come on, also, ja, die Saudi wird drei Tage durchs Dorf getrieben, dann kommt eine neue. Und so funktioniert das Internet.
2628.852
stephaniekraus
Ja, die hat auch ein eigenes Label, O'April, die hat ein Magazin auf dem Markt gebracht, was jetzt irgendwie nicht mehr existiert, warum auch keiner weiß, warum nicht. Naja, auf jeden Fall hat wirklich diverse Standbeine, muss man ihr wirklich anerkennen, ist da auch sehr erfolgreich.
2643.268
stephaniekraus
Ja, Fashion, Lifestyle, Mom, bla. Genau. So. Und ist da aber wirklich sehr erfolgreich. Wie gesagt, hat unterschiedliche Standbeine. So. Und jetzt hat sie sich mit ihrem Ehemann Niklas Kroll und der Tochter Mathilda einen kleinen Urlaub gewöhnt. Und zwar zwei Wochen auf den Malediven, was ja erstmal jedem zu gönnen ist, um Gottes Willen. Ich bin die Letzte, die dann sagt, war es das eklig, dass du auf die Malediven fährst.
2204.821
vivi
Natürlich. Ja.
2674.292
stephaniekraus
Ich nicht. Deswegen bin ich auf die Seychellen gefahren, weil ich darauf irgendwie nicht so Bock hatte. Ja, genau, das ist ihr dann auch hier aufgefallen, weil die Frage kam dann in der Community auch auf. Ja, was hat denn das gekostet, was du da gemacht hast? Dann hat sie, muss man ja sagen, auf der einen Seite sehr ehrlich geantwortet, für uns drei samt Flüge für zwei Wochen in der Hauptsaison ehrlich gesagt mehr als 20.000 Euro.
2241.8
vivi
Bip.
2248.097
vivi
Ich denke, das ist so die Fluchseite der sozialen Medien. Also das, was die an großartiger Kommunikation zwischen Menschen möglich macht über den ganzen Globus, hat aber auch so in den letzten Jahrzehnten, muss man ja sagen, vielleicht so eine Empathieentwöhnung stattgefunden. Du hast halt dieses sogenannte Interface, du hast eine Tastatur, einen Bildschirm, du bist ja gar nicht bei den Leuten. Du schreibst den und auch mit Klarnamen, das hemmt ja viele überhaupt nicht mehr. Genau.
2702.773
stephaniekraus
Also 20.000 Euro muss man erst mal drauf klarkommen, mal kurz durchatmen. Und dann ist ja auch die Frage, wenn sie sagt, mehr als 20.000 Euro, könnten das natürlich auch 50.000 Euro gewesen sein? Das ist eher unrealistisch. Nee, nee. Da wäre, glaube ich, die Angst vor dem nächsten Shitstorm, wenn rauskommt, wie viel das wirklich gekostet hat so groß. Aber ich sag mal, so kam so semi gut an, die Summe.
2286.283
vivi
Ja, absolut richtig. Ja, das ist, und das hat ja, finde ich, so mit Facebook tatsächlich alles angefangen. Genau. Cancel Facebook. Auf gar keinen Fall. Das ist, es hat schon, es ist schon eine Wahnsinnsgeschichte. Ja, auf jeden Fall. So, und jetzt gehen wir ins ganz Spezielle. Jetzt gehen wir mal von dem einen, von dem Profi-Gossip, LinkedIn-Gossip rein in den Insta-Gossip erzählen.
2731.493
stephaniekraus
Ja, richtig.
2741.698
stephaniekraus
Ja, und das eigentliche Paradoxe daran ist ja, dass die Leute, die sich dann darüber beschweren, wie viel Kohle Influencer verdienen, ja elementar dazu beitragen, dass sie so viel verdienen, indem sie halt die Inhalte sich anschauen, liken, kommentieren, whatsoever. Sie sind ja eigentlich die Basis dafür, dass die im Monat 100k vielleicht verdient. Richtig.
2316.101
vivi
Ja. Mercedes. Was macht die so?
2772.875
stephaniekraus
Passt aber inhaltlich, ja. Schön gesagt. Schönes Leben machen. Ja. Richtig.
2348.404
vivi
Aber die thematische Klammer ist Lifestyle. Oder? Dingsbums. Ja, okay.
2804.428
stephaniekraus
Richtig. Viel. Vielerdeutsch.
2380.606
vivi
Fui, ich war schon mal auf Malediven. Ist schön, aber echt langweilig. Also für mich. Und auch ein bisschen teuer.
2843.302
stephaniekraus
Richtig. Ja. Ich jetzt persönlich auch nicht.
2422.735
vivi
Nein, das ist unrealistisch. Es ist überhaupt nicht unrealistisch, aber ich glaube nicht, dass es 50.000 sind. Die Frage ist ja aber, warum?
2870.955
stephaniekraus
Ja, und also was ich mir dann halt immer denke, selbst wenn jemand jetzt nicht mega viel Hirnschmalz in was reingesteckt hat und hatte vielleicht einfach auch, keine Ahnung, Glück oder ich weiß nicht was, dann ist es doch nicht an mir, das zu bewerten. Also ich denke die ganze Zeit, von mir aus kannst du auch, keine Ahnung, ich würde auch jedem Lottogewinner, das würde ich sagen, viel Spaß.
2440.828
vivi
Also ich meine, da frage ich mich immer, was für ein Bild hat man von Influencern und deren Erfolg und auch finanziellen Erfolg? Ja. Ja.
2893.951
stephaniekraus
Lass krachen, zwei Wochen meine Lieben. Also ich, Gott sei Dank, da bin ich übrigens auch sehr dankbar meinen Eltern, weil ich hab, das ist auch so was, das kriegt man sehr stark von zu Hause mit, wie man über so was denkt und ob man irgendwie einen Ansatz Neid irgendwie als eine Charaktereigenschaft irgendwie in sich drin trägt. Ich hab das Gott sei Dank wirklich gar nicht, hatte ich auch noch nie. Aber ich, also mein zweiter Gedanke ist dann immer, was geht dich das an? Weil, also du hast doch jetzt nicht weniger, weil jemand anderes viel hat.
2470.213
vivi
Wir haben ja aber auch in Deutschland, sagen wir mal, in den letzten Jahren so einen neuen Sport entwickelt und das ist so Rich Shaming oder wie man das nennt. Ich weiß gar nicht, ob es da Begriffe gibt, aber es sind ja alles neoliberale Kapitalistenschweine, die auf dem Rücken ihrer Community reich werden.
2934.923
stephaniekraus
Ja. Richtig. Hermes heißt das
2495.316
vivi
richtig schön und gar nicht arbeiten dafür. Nicht nur bei Influencern ist das der Fall, auch bei Startup Gründern oder generell Leuten, von denen man einfach weiß, ja, die haben Kohle. Es ist grundsätzlich okay, dass sie Kohle haben. Rich Shaming ist also ein neuer Sport, der neue Lieblingssport der Deutschen. Da auch wieder, würde ich jetzt sagen, nicht aller Deutschen, aber einer,
2519.08
vivi
Viele finden das einfach nicht okay, dass es Menschen gibt, die viel Geld haben, dass dieses viele Geld nicht einfach vom Himmel fällt, sondern in den allermeisten Fällen durch sehr viel Arbeit erwirtschaftet wird, wo viel Zeit und Energie und Hirnschmalz
2969.855
stephaniekraus
Ja.
2536.613
vivi
manchmal drauf geht, das sehen dann viele auch irgendwie nicht. Und wir haben ja auch, leider so ist, das ist ja ganz schwierig. Deutschland hat ja absolut, sagen wir mal, in der breiten Masse keinen Sinn für Unternehmertum. Also es ist kein Verständnis für individuelles unternehmerisches Risiko, dass du ja erstmal eingehen musst, um überhaupt die Möglichkeit zu haben,
2999.343
stephaniekraus
Ja, und ich denke mir dann noch immer, man weiß ja auch nicht, jetzt mal Ihren Fall aus und vor gelassen ist, wie Du sagst, das hat ja auch was mit so einem generellen Habitus zu tun. Man weiß ja auch gar nicht, vielleicht hat ja die Familie oder die Person fünf Jahre jetzt darauf gespart, sich diesen einen Urlaub leisten zu können. Also das meine ich immer, wer bist Du, dass Du das meinst beurteilen zu können?
2560.947
vivi
mehr oder minder viel Geld zu verdienen. Und wenn dann einer mal raushaut, ja, hat 20.000 Euro gekostet, dann ist die Empörung riesengroß und ich sag dann aber, also ich würde jetzt auch nie 20.000 Euro, also könnte ich nicht und würde ich nicht, aber ja, das kommt schon hin, das kostet so viel.
3023.985
stephaniekraus
Wie gesagt, einmal dieser Aspekt, du hast nicht weniger, weil jemand viel hat und auch so, was interessiert dich? Ich denke mir immer, wenn du mehr Geld haben möchtest, dann investier doch lieber die Energie, die du jetzt aufbringst, um jemanden zu shamen, darin mehr Geld zu verdienen. Also… Richtig, ja.
2595.572
vivi
Nein!
3065.998
stephaniekraus
Ja, ich meine, ich verstehe schon durchaus irgendwie die Schwierigkeit an der Stelle, weil auf der einen Seite fragen dann, keine Ahnung, wenn man jetzt 1,1 Millionen Follower hat, bestimmt mehr als fünf Leute, wie teuer das war. Und die Anforderung an Influencer, immer transparent zu sein und ehrlich zu sein, ist ja auch definitiv existent und auch immer existentär. Also das wird irgendwie immer präsenter, diese Anforderung. Und auf der anderen Seite, wenn man dann was sagt, dann ist das auch nicht richtig.
2631.522
vivi
Genau, das ist absolut auch meine denke. Ich komme ja auch eher aus bescheidenen Verhältnissen. Ich habe das, also 20.000, also Riesenillusionen und man wächst ja in so Zahlen irgendwie rein. Entweder weil man selber gut verdient oder weil man in einem Umfeld ist, wo solche großen Zahlen auch eine Rolle spielen. 20.000 Euro sind für den einen Nettojahresverdienst, für den anderen ist es der Wert einer Handtasche irgendwie Hashtag RMS, für den nächsten ist es ein Urlaub.
3095.759
stephaniekraus
Das ist irgendwie, finde ich, auch ein schwieriges Ding. Ich würde es aber einfach, um mich selbst zu schützen, niemals kommunizieren. Ja. Ich glaube, wir wären auch da nicht so gut für Community Management. HDF.
2657.671
vivi
Ja, richtig. Für den nächsten ist es ein Urlaub und man darf aber auch nicht vergessen, selbst wenn Otto Normalömmel mit seinen zwei Kindern in Sommerferien noch nicht mal in Robinson Club, sondern in Tingle Tangle Bob Club nach Fuerteventura fliegt.
2674.821
vivi
Dann bist du auch ganz schnell 5000 Euro los. Und nicht, weil du über deine Verhältnisse lebst und weil du so ekelhaft reich bist, sondern weil das einfach sau viel kostet. Ich meine, man darf auch nicht vergessen, die Kosten nach Corona, nach der ganzen Ukraine-Russland-Nummer, die Preise sind explodiert. Die Flugpreise sind explodiert. Die Hotels müssen sich finanziell erst mal wieder von dieser Flaute erholen und haben halt die Preise pro Nacht oder generell die Preise hochgezogen. Ja, ist Arsch.
3130.93
stephaniekraus
Ja, da hast du jetzt vergessen, du hast ja zwischendrin zweimal kein Internet gehabt. Das stimmt, ja. Richtig.
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vivi
Es müsste aber auch jedem aufgefallen sein, wenn er mal jetzt essen geht.
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stephaniekraus
Ja, wird halt gelöscht. Aber versucht es ruhig reinzuschreiben. Macht das nur nicht während Karneval, weil da sind wir halt recht wenig im Internet und können nicht so schnell reagieren. Deswegen vielleicht besser später oder davor. Ja, das kann ich nur zurückgeben. Wir versuchen so wirklich, dass es 2024 nochmal stattfindet. Wir werden wirklich alles geben.
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vivi
Ja, absolut richtig. Ich muss allerdings auch sagen, wir haben das jetzt alles berücksichtigt. Ich finde es jetzt nicht wahnsinnig klug, auch wenn sie mit Sicherheit so transparent sein wollte oder durch Transparenz Sympathiepunkte gewinnen wollte, nicht wahnsinnig schlau, das zu kommunizieren. Weil das geht immer, immer, immer nach hinten los, wenn du über Geld sprichst. Und wenn du über viel Geld sprichst, geht es als recht nach hinten los.
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stephaniekraus
Gut, ne? Tschüss, tschüss, tschüss.
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vivi
Nee, ich hätte es einfach ignoriert und ausgehalten, dass dann halt irgendwie 500 Leute fragen und dann wäre der nächste Post gekommen. Also... Das geht dich gar nichts an!
2824.256
vivi
Apropos HDF, LOL, ROFL, HDGDL, wir sind jetzt AFK, away from keys, sagte man damals bei ICQ. Ich glaube, wir sind jetzt durch mit der Folge. Guck mal, fast 48, ne, länger, 50 Minuten.
2846.732
vivi
Ach, jetzt halt den Mund. Es war einfach wichtig, dass wir miteinander geredet haben. Jetzt ist das ein bisschen länger geworden. Man merkt auch, da hat sich viel angestaut. Das musste jetzt einfach mal raus bei uns beiden. Wir freuen uns, wenn ihr uns eine Bewertung dalasst oder irgendeine andere Form von Feedback, außer es ist nicht nett. Dann wollen wir das nicht haben. Wie gesagt, wir sind ja nicht so diplomatisch. Kriegt ihr von uns direkt eine Schlache in den Dacken. Ja, eben. Negativität.
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vivi
Eben. Genau, genauso ist das. Stephanie, es war mir ein Fest. Ein inneres Blumenpflücken. So, ich weiß nicht genau, wann wir uns wiederhören, aber wir versuchen es jetzt wirklich regelmäßig wiederzumachen. Okay. Mach's gut, ciao.
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